Orientierung

I want one moment in time
When I’m more than I thought I could be
When all of my dreams are a heartbeat away
And the answers are all up to me
Give me one moment in time
When I’m racing with destiny
Then in that one moment of time
I will feel
I will feel eternity

(Whitney Houston, One moment in time)


In der internationalen Seefahrt war die Orientierung an Sonne, Mond und Sternen über Jahrtausende ein wichtiges Mittel, um den Weg zu finden. Hinzu kamen Fixpunkte an Land und später Kompass und Sextant, mit deren Hilfe, die großen Kapitäne der Meere ihre Schiffe navigierten. Der Polarstern als sogenannter Fixstern spielte hier eine ganz besondere Rolle, da er immer im Norden steht und dadurch eine verlässliche Größe war und ist, an die man sich halten konnte.

Wenn wir uns mit unserem alltäglichen Leben beschäftigen, bemerken wir, dass auch hier gewisse Orientierungspunkte notwendig sind, um uns zurecht zu finden und den für uns richtigen Weg zu sehen. Diese sind jedoch von ihrer Art her sehr unterschiedlich und vielfältig. Uns nahestehende Menschen geben uns Orientierung,
in der Kindheit zum Beispiel sind das vor allem die Eltern und die Lehrer der ersten Schuljahre. Sie zeigen uns, welche Möglichkeiten wir haben, welcher nach ihrer Auffassung der richtige Weg ist in dieser Lebensphase und mit welchen Hilfsmitteln wir lernen können, diesen Weg zu gehen.

In der Jugend ist es meist etwas verwirrender. Wir orientieren uns oftmals kurzfristig in eine Richtung, die wir dann mit Händen und Füßen verteidigen. Und wenig später schon entscheiden wir, dass es eher genau der Weg ist, der völlig konträr zum vorherigen steht. Diese Findungsphasen sind wichtig, weil sie uns ausprobieren lassen, was wirklich zu uns passt.

Wenn wir dann nach Lehre oder Studium im ersten Job sind, haben wir einen ersten Meilenstein hinter uns gelassen. Die Betonung liegt auf „einen ersten Meilenstein“! Denn als Erwachsene strömen wieder viele verschiedene Einflüsse und Aspekte auf uns ein. Wir treffen Menschen, die uns in eine andere als die bisherige Richtung mitnehmen wollen. Uns begegnen unbekannte Themen, die spannend erscheinen und die wie ein Wegweiser unserem Leben eine andere Orientierung geben können. In Gesprächen und Diskussionen werden wir mit Gedankengängen konfrontiert, die unsere bisherigen Überzeugungen infrage stellen.

Wo ist in einer solchen Zeit unser „Polarstern“, der uns den für uns passenden nächsten Schritt zeigt? Es ist oftmals ein kleiner, fast unbemerkter Moment, und dann wissen wir plötzlich, so wird es für mich weitergehen. Wie wundervoll ist dieses Gefühl, das wir nur bemerken, wenn wir nach innen schauen und nach dem Orientierungspunkt in uns selbst Ausschau halten. Unser Polarstern sind wir selbst! Hören wir auf unsere innere Stimme, die uns den Weg weist und sei er noch so anders als der bisherige.

Meine Wegbegleiter