(Lebens)Träume

Somewhere over the rainbow, way up high
There’s a land that I heard of once in a lullaby
Somewhere over the rainbow, Skies are blue,
And the dreams that you dare to dream, really do come true…

(Judy Garland, Somewhere over the rainbow)


Ein Blick in die Wolken lässt mich immer träumen, von fernen und nahen Zielen – sie scheinen unerreichbar und sind dann doch ganz nah. Als junge Frau habe ich mir vorgestellt, nach Amerika auszuwandern. Und obwohl sich dieser Wunsch nicht erfüllte, blieb der Traum aus meiner Heimatstadt wegzugehen, lebendig, bis er sich erfüllte. Dann tauchten neue Träume auf. Ich war unzufrieden mit meiner damaligen Lebenssituation. Ich wollte etwas ändern – alles Bisherige „hinwerfen“ für den Traum eines Studiums. Natürlich habe ich viel Gegenwehr geerntet. Doch es war genau richtig, diese Vorstellung weiterzuverfolgen, und bis heute bereue ich es nicht. Im Gegenteil!

Lebensträume tragen uns durch die Zeit. Wir sollten sie unbedingt weiterverfolgen. Denn es liegt eine ganz eigene Kraft in diesen Träumen. Sie erscheinen uns zwar oft unmöglich in der Verwirklichung. Und von außen aus dem Elternhaus, der Verwandtschaft oder dem Freundeskreis werden häufig große Zweifel an uns herangetragen. Schauen wir nach innen und folgen der Kraft, die so ein Lebenstraum hat! Selbst wenn er völlig verrückt erscheint, nicht in unser bisheriges Leben passt, und wir vieles ändern müssten. Es ist wichtig, dass wir uns selbst ernst nehmen in dem, was uns antreibt. Falls es mal nicht klappt, dann auf zu neuen Ufern! Dann war es eben noch nicht DAS Richtige für unser ureigenes Leben.

Auch im Kleinen gilt es, auf unsere Träume zu achten. Manchmal ist es nur ein schmale „Seitenstraße“, die uns lockt und die wir gerne in unser bisheriges Lebensmuster einbauen möchten. Trauen wir uns, diese Gedanken zu denken. Trauen wir uns aber auch, sie auszusprechen, vor allem den Menschen gegenüber, die für uns wichtig sind im Leben. Versuchen wir es ihnen zu erklären, warum gerade dieser nächste Schritt in eine erst einmal für uns ungewöhnliche Richtung so bedeutsam für uns ist.

Wenn wir unsere Lebensträume ernst nehmen, merken wir auch, wie wir wieder tief durchatmen können. Die Enge, die wir gespürt haben, ist plötzlich weiter geworden oder ganz verschwunden. Das ist ein Indiz für die für uns passende Abzweigung und den für uns richtigen Weg. Und wenn wir dann das nächste Mal einen Regenbogen sehen, dann wissen wir, dass es doch möglich ist, ihm zu folgen und unser Glück an seinem Ende zu finden – sei es ganz nah oder auch in weiter Ferne.

Meine Wegbegleiter