Kontrolle

I don’t wanna lose control
Nothing I can do anymore
Trying every day when I hold my breath
Spinning out in space pressing on my chest
I don’t wanna lose control

(Zoe Wees – Control)


In unser aller Leben gibt es zahlreiche Situationen, in denen es darum geht, „die Fäden in der Hand zu behalten“ und vorher festgelegte Eckpunkte, Schritte und Prinzipien zu kontrollieren. Und auf den ersten Blick erscheint es uns sicher auch richtig und gut, wenn es kontrollierbare Vorgaben gibt – sei es für das persönliche oder das berufliche Handeln. Wenn wir jedoch im wortwörtlichen Sinne von einem anderen „Standpunkt“ auf solche Themen schauen, verändert sich unsere Sichtweise auf dieses Thema, und es tauchen verschiedene Fragen auf.

Im Arbeitsalltag fragen wir uns bestimmt in vielen Situationen: Haben wir das richtige Maß an Kontrolle gefunden? Wie kleinteilig müssen denn die Kontrollschritte eigentlich sein? Wann und wie geben wir Verantwortung ab und nehmen es in Kauf, dass die Dinge nicht ganz so laufen, wie wir es uns vorgestellt haben. Haben uns vermeintliche Fehler nicht in Wirklichkeit schon oftmals neue Chancen eröffnet, um ein Ziel zu erreichen? Gibt es nur die eine Möglichkeit, um das angestrebte Ziel zu erreichen?

Wir haben alle bereits die Erfahrung gemacht, dass auch andere Wege als diejenigen, die unseren eigenen Vorstellungen entsprechen, zum Erfolg führen. Manchmal stellen wir im Laufe unseres Lebens mit Erstaunen fest, dass die Verwirklichung von guten Ideen nicht unbedingt etwas mit stetiger enger Kontrolle des einen vermeintlich richtigen Weges zu hat. Innovative berufliche Projekte leben davon, Vielfalt zuzulassen.

Was uns selbst betrifft, ist das nicht anders. Es gibt nicht die eine festgelegte, für uns alle passende Richtung, um die eigene Persönlichkeit zu entwickeln! Und die jeweiligen Schritte, durch die jeder Einzelne ein gutes Lebensgefühl entwickelt, sind nicht generell vorgegeben und müssen nur kontrolliert werden.

Wenn wir akzeptieren lernen, dass wir selbst die Verantwortung für den eigenen Lebensweg haben und damit gleichzeitig auch die Gestaltungsfreiheit, haben wir schon sehr viel erreicht. Sicher gehören einige Kraft und auch Mut dazu, unseren kreativen Ideen und Vorstellungen im Leben zu folgen. Vielleicht passt zwar ein Teil der leichter kontrollierbaren allgemein gültigen Normen und gesellschaftlichen Vorgaben zu uns, aber eben einige Aspekte auch wiederum nicht.

Nehmen wir den Impuls ernst, von diesen bereits ausgetretenen Spuren abzuweichen. Horchen wir öfters in uns hinein und entwickeln wir ein Gespür dafür, wann wieder einmal eine Anpassung unseres bisherigen Lebensweges sinnvoll ist. Hier macht dann auch Kontrolle wieder Sinn, wie bei einem Projekt – nur dass es sich in dem Fall um unser eigenes selbstbestimmtes Leben handelt.

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