Zeit

Ohne unser Gestern würd‘ ich mich heut nicht so auf morgen freuen.
Ist es nicht das, was zählt:
Eine Zeit
Die gut für hundert Leben reicht!

(Johannes Oerding – Hundert Leben)


Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft, das sind die drei Phasen von Zeit in unser aller Leben. Der Blick in unsere Vergangenheit ist manchmal getrübt, sei es durch Erinnerungen, die uns traurig machen oder Ereignisse, von denen wir meinen, dass sie auch unser jetziges Leben weiter beeinflussen. So, als seien wir ihnen ausgeliefert.

Wenn der Blick zurück eher „im Zorn“ erfolgt, spüren wir, wie uns dies Kraft raubt. Schauen wir jedoch zurück, um für das Heute und das Morgen zu lernen, sieht das ganz anders aus.
Oft ist dies schwierig, weil wir das Gefühl haben, dass die alten Ereignisse an uns kleben und uns hindern, den einen wichtigen Schritt nach vorne in die für uns richtige Richtung zu gehen. Wenn wir aber mit einem offenen Blick auf die Dinge und Menschen schauen, die uns beeinflusst haben, dann können wir Schlüsse daraus ziehen, die uns weiterhelfen im Jetzt und in der Zukunft.

Nehmen wir uns die Zeit dafür, denn sie ist einfach da! In dem Bewusstsein zu leben, dass wir Zeit „haben“, die wir aktiv mit den Dingen füllen können, die nötig und wichtig sind für unser Leben, ist nicht immer leicht. Durch unsere Gewohnheiten in der Gestaltung unseres Lebens sind wir fast blind für die Möglichkeiten, die wir außerhalb des eingeübten Handelns haben.

Die Zeit wartet darauf, von uns gestaltet zu werden. Ja, auch mit den Pflichten, die wir übernommen haben. Aber auch mit dem Handeln, das uns auf unserem Weg weiterbringt, unsere persönliche Entwicklung fördert.

Es gibt Zeiten, da fühlen wir uns wie getrieben von etwas, das außerhalb von uns ist und nicht von uns beeinflusst werden kann. Aber dahinter stehen Entscheidungen, die wir an einem bestimmten Punkt getroffen haben.

Das Bewusstsein zu aktivieren, dass wir auch innerhalb dieser „verplanten“ Zeit zu den an uns gestellten Forderungen „Ja“ oder „Nein“ sagen können, unterstützt das Gefühl, unsere Zeit selbst zu gestalten. Das gilt für die Anforderungen in der Ausbildung, während des Studiums oder am Arbeitsplatz. Und natürlich betrifft dies auch die Wünsche, die aus unserem Freundeskreis oder in Partnerschaften an uns herangetragen werden.

Sich zu trauen, ein vermeintliches Muss zu überdenken, es nicht einfach zu akzeptieren, darüber nachzudenken, nachzufragen und letztendlich eine Entscheidung zu fällen über die nächsten Schritte, zeigt, dass wir in der Lage sind, die Verantwortung für die Gestaltung unserer Zeit zu übernehmen. Dann halten wir die Fäden wieder selbst in der Hand!

Meine Wegbegleiter