Mut

You’ve go to search for the hero inside yourself,
Search for the secrets you hide.
Search for the hero inside yourself
Until you find the key to your life.

(M People – Search for the hero)


Wenn wir über Mut nachdenken und uns fragen, wann wir das letzte Mal mutig waren, fallen uns meist erst einmal Taten ein, die eine physische Herausforderung für uns dargestellt haben. Für die ersten Versuche zu schwimmen, vom Dreimeterbrett zu springen, auf einen kleinen Berg zu klettern, überwinden wir das in uns aufsteigende ängstliche Gefühl und sind hinterher unglaublich stolz, es geschafft zu haben.
Dahinter steht eine meist schnelle Entscheidung und ein innerliches Ja und Jetzt und dann los. Vielleicht erinnern wir uns aber auch hier an Momente, bei denen wir eher gezögert haben. Das Bild als Kind am Rand des Schwimmbeckens zu stehen und sich nicht zu trauen, hineinzuspringen, kennen sicher auch einige von uns. Und dann war da plötzlich etwas nicht Fassbares, das uns den Sprung hat machen lassen.

Viele Entscheidungen in unserem sonstigen Leben brauchen erst recht eine gehörige Portion Mut. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn uns der bisher eingeschlagene Weg plötzlich nicht mehr passend erscheint.
Ähnlich – wie am Rande des Schwimmbeckens – haben wir das Gefühl von Angst. Und diesmal lässt sie sich nicht so schnell überwinden wie beim „Sprung ins kalte Wasser“. Wir brauchen Zeit, um uns mit dem Für und Wider auseinander zu setzen. Diese Vorsicht, die uns zurückhält, uns Dinge abwägen lässt und uns den Rat anderer, uns vertrauter Personen einholen lässt, ist nützlich und gut. Der so angestoßene Prozess rund um den nächsten mutigen Schritt führt dazu, die anstehende Entscheidung in Gänze abzuwägen.
Manchmal kommt es uns vor, als könnten wir nach dem mutig getroffenen Schritt an der Weggabelung unseres beruflichen oder persönlichen Lebens nie wieder zurück. Und aus diesem Grund zögern wir.

Stellen wir uns doch einmal vor, dass es in unserem Leben keine geraden Wege mit ein oder zwei abknickenden Pfaden gibt, sondern ein Wegenetz. Alle sind mit allen verbunden! Das heißt auch, unsere nächsten mutigen Schritte führen uns zwar in eine andere Richtung, aber bei den weiteren kann es durchaus sein, dass wir einen vorherigen Weg wieder kreuzen.
Ein Mensch, mit dem wir schon lange keinen Kontakt mehr hatten, begegnet uns wieder und vielleicht können wir jetzt Dinge mutig klären. Eine Erfahrung, die wir schon lange im Hinterkopf abgelegt hatten, wird durch ein neues Erlebnis wieder hervorgeholt und kann von uns von einer anderen Seite betrachtet werden.

Nehmen wir unser Zögern ernst vor dem nächsten Schritt, aber wenn wir ihn mutig getan haben, dann können wir darauf vertrauen, dass er uns weiter und in eine für uns passende Richtung führt.

Meine Wegbegleiter